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Tiefsee Expedition vor Madeira

Im Februar 2024 haben wir 22 Meereswissenschaftler aus fünf Ländern auf dem deutschen Forschungsschiff Maria S. Merian begleitet. Der Fokus der Expedition lag auf der pelagischen Tiefsee, die zu den am wenigsten erforschten Ökosystemen der Erde gehört. Die Kollegen wollen vor allem herausfinden, welche Rolle das gelatinöse Zooplankton (also z.B. Quallen und Salpen, auch »Jellyweb« genannt) spielt und wie es um die Artenvielfalt bestellt ist. Also wer frisst hier eigentlich wen, wo, wann und warum? Spielen Wassertemperatur, Licht, Salzgehalt und Nährstoffangebot eine Rolle? Sind Beuteart und -qualität gleich wichtig?

Dazu wurde unter anderem eine breite Palette bewährter und neuartiger In-situ-Beobachtungssysteme wie der Tiefseeroboter ROV PHOCA mit »Slurp Gun« (eine Art Staubsauger, um die empfindlichen gallertartigen Organismen schonend einzusammeln) und das Foto- und Videosystem XOFOS (Ocean Floor Observing System) für die Kartierung des Meeresbodens eingesetzt. Dabei haben wir auch viele andere abgefahrene Organismen beobachtet, darunter Tiefseearten wie Laternen-, Angler- und Drachenfische, Tintenfische sowie Krustentiere, z.B. Amphipoden und Garnelen.

Wir haben uns dann abends ins Wasser gestürzt, um über der Tiefsee mittels starker Lampen Tiere anzulocken und zu sammeln, die nachts aus der Tiefe an die Oberfläche kommen. Die Organismen wurden anschließend an Bord vermessen, fotografiert und für spätere Laboranalysen beprobt. Die Vielfalt der Unterwasserlebensräume und der Tiefseefauna rund um Madeira ist wirklich atemberaubend schön und in diesem besonderen System arbeiten zu dürfen, war für alle Beteiligten ein Privileg.

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