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Wrack der Lindormen (1644)

Am 13. Oktober 1644 kam es zwischen dänischen Verbänden einerseits und schwedischen sowie niederländischen Verbänden andererseits zu einer Seeschlacht im Fehmarnbelt. Zahlreiche dänische Schiffe wurden erobert oder gingen verloren, darunter "Lindormen", die durch ein schwedisches Brandschiff Feuer fing und sank. Der genaue Ort der Schlacht und die Lage des Wracks gerieten dann in Vergessenheit. Mit Beginn der Planungsarbeiten für die feste Fehmarnbelt-Querung erfolgten ab 2008 systematische Untersuchungen in einem mehrere Kilometer breiten Korridor der Wasserstraße. Hierbei ging es um die Frage, ob durch das Bauvorhaben auch maritime Kulturdenkmale betroffen sein könnten. Bei den systematischen Sucharbeiten wurde ein hölzernes Wrack lokalisiert.

Vermessungsschiff Deneb

Vermessungsschiff Deneb – Foto: Uli Kunz

Vorbereitungen

Vorbereitungen – Foto: Uli Kunz

Berufstaucher des BSH am Wrack

Berufstaucher des BSH am Wrack – Foto: Uli Kunz

Vermessung

Vermessung – Foto: Uli Kunz

Mit dem Kran zurück an Bord

Mit dem Kran zurück an Bord – Foto: Uli Kunz

In Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) und dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) konnten wir (Forschungstaucher der AMLA/Kiel) die Fundstelle 2007 und 2008 untersuchen. Während dieser Untersuchungen wahr ich sowohl Einsatztaucher als auch Taucheinsatzleiter.

Ziele waren eine genaue Foto- und Videodokumentation sowie die Entnahme von Holzbauteilen für dendrochronologische Datierungszwecke. Zusammen mit den Berufstauchern der VWFS Deneb wurden des Weiteren eine Skizze des Wracks erstellt, sowie eine Kanonenkugel zur weiteren Klassifizierung geborgen.

Als Basis für die Tauchgänge diente das 52m lange Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff VWFS Deneb, eines der weltweit modernsten Mehrzweckschiffe für Wracksuche, Seevermessung und meereskundliche Forschung.

2012 wurde das Wrack von dänischen Archäologen dokumentiert. Zahlreiche Funde wie Tonpfeifen, Textilien und Tauwerk, Bronzekanonen und anderes mehr sind ein klarer Beleg, dass es sich bei dem Wrack tatsächlich um die 1644 versenkte "Lindormen" handelt!