
Das Wrack der SMS Seeadler in Mopelia, Französisch-Polynesien
Die SMS Seeadler war ein dreimastiges Segelschiff mit Stahlrumpf und eines der letzten Segelschiffe, die im Krieg von der Kaiserlichen Marine als Hilfskreuzer eingesetzt wurden. 1888 als Pass of Balmaha unter britischer Flagge gebaut, wurde es 1916 in einer geheimen Mission umgebaut und versenkte anschließend als SMS Seeadler 14 feindliche Handelsschiffe im Atlantik und Pazifik. Anfang August 1917 erlitt der Hilfskreuzer auf dem abgelegenen Atoll Mopelia, 470 Kilometer westlich von Tahiti, Französisch-Polynesien, Schiffbruch.
Im November 2021 haben wir die Wrackfundstelle umfassend dokumentiert. Diese Dokumentation dient unter anderem der denkmalpflegerischen Inventarisierung, die insofern von Bedeutung ist, als dass die 2001 von der UNESCO geschaffene Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser sämtliche Spuren menschlicher Existenz umfasst, die mehr als 100 Jahre unter Wasser gelegen haben und daher inzwischen auch die Wracks des ersten Weltkrieges umfassen. Der Schutz dieser Fundplätze unter Wasser ist darüber hinaus wichtig, um an die Schrecken des Krieges und dessen Geschichte zu erinnern. Zudem sind die Kampfhandlungen der Kaiserlichen Marine im Pazifik während des ersten Weltkriegs in der Forschung bis heute vernachlässigt worden, was nicht zuletzt auch an der Abgeschiedenheit der Schauplätze liegen dürfte. Bis heute werden die Kaperfahrten der deutschen Hilfskreuzer im Pazifik negiert oder durch die idealisierende Darstellung wie die von Felix Graf von Luckner, Kommandant der SMS Seeadler, überdeckt.