4500 Jahre alter Einbaum aus dem Bodensee
Im Herbst 2018 war dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (LAD) ein Schiffsfund im Seerhein bei Konstanz gemeldet worden. Eine erste Überprüfung vor Ort ergab, dass es sich um einen Einbaum handelt. Durch den Fund kann die Nutzung des Sees als Wasserstraße oder Fischereigewässer in dieser Zeit jetzt erstmals belegt werden. Aus dem Zeitraum im Übergangsbereich zwischen dem Ende der Steinzeit und dem Beginn der Bronzezeit sind bisher keine Pfahlbauten am Bodensee und generell nur wenige Fundstellen in der Region bekannt. Bei den Voruntersuchungen wurde auch festgestellt, dass der Bug des Wasserfahrzeugs nicht mehr vorhanden ist. Der Rumpf des Einbaums wurde aus Linde hergestellt. Im Heck befindet sich ein eingesetztes Heckbrett aus Eiche. Die noch erhaltene Länge des Einbaums beträgt 8,56 Meter, die größte Breite 0,81 Meter, die Höhe gut 40 Zentimeter.
Der Einbaum ist damit eines der am vollständigsten erhaltenen prähistorischen Wasserfahrzeuge überhaupt. Er wurde 2021 geborgen und wird derzeit konserviert. Im Auftrag des LAD habe ich die Untersuchungen sowie die komplexe Bergung filmisch und fotografisch begleitet.