Titelbild

Neuzeitliche Schiffswracks in der Kieler Förde

in der Kieler Förde

ALTALT8
Rester einer Betonschute im Flachwasser. Foto: Uli Kunz

Rester einer Betonschute im Flachwasser. Foto: Uli Kunz

Im Rahmen meiner Lehrtätigkeit am Institut für Ur- und Frühgeschichte der CAU Kiel fanden in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie (AMLA) der CAU, dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) sowie dem Forschungstauchzentrum der CAU in den Jahren 2010 bis 2013 systematische Untersuchungen an neuzeitlichen Schiffswracks im Bereich der Kieler Förde statt. Ziel war es, geprüften Forschungstauchern im Rahmen von Geländepraktika grundlegende unterwasserarchäologische Arbeitsweisen zu vermitteln. Dazu gehörten neben der Durch­führung von Prospektionen, Positionsmessungen und unterschiedlichen Vermessungsmethoden auch zeichnerische Doku­mentationen, Probennahmen sowie der Umgang mit Seitensichtsonaren (Side-Scan-Sonar) und Echolot.

Dokumentation am Wrack

Dokumentation am Wrack – Foto: Uli Kunz

Forschungstaucher beim Vermessen eines Schiffswracks

Forschungstaucher beim Vermessen eines Schiffswracks – Foto: Uli Kunz

Dokumentation am Wrack

Dokumentation am Wrack – Foto: Uli Kunz

Vermessungsarbeiten an einer Eisentalk

Vermessungsarbeiten an einer Eisentalk – Foto: Uli Kunz

Weiteres Ziel war es, standardisierte Arbeitsabläufe für die Arbeit auf Forschungsschiffen zu entwickeln sowie die Anfertigung von Gefährdungsanalysen für Forschungstaucheinsätze zu erstellen, um die Wracks effizient und sicher lokalisieren, dokumentieren, datieren und wenn möglich auch charakterisieren zu können. Dabei wurde ganzjährig von Bord der FK Littorina und der FB Polarfuchs des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel GEOMAR getaucht, um die Teilnehmer an unterschiedliche Einsatzbedingungen und Arbeitsplattformen heranzuführen.

Während des Untersuchungszeitraumes fuhren wir 15 Wracks an und untersuchten diese in 185 Tauchgängen. Dabei konnten ein Wrack aus dem 18. Jahrhundert, drei Wracks aus dem 19. Jahrhundert und elf Wracks aus dem 20 Jahrhundert dokumentiert und charakterisiert werden, wobei mindestens zehn unterschiedliche Schiffstypen identifiziert wurden. Sie liefern wichtige Hinweise zur Technik-, Kultur- und Ereignisgeschichte im westlichen Ostseegebiet.

Die Anwendung diverser Prospektions- und Dokumentationsmethoden waren Teil meiner Doktorarbeit. Die Ergebnisse der Untersuchung finden Sie unter Publikationen.